MUSIKER

Elena Mironova

Elena Mironova – russische Folkloristin und Ethnosängerin, die seit 2003 in Deutschland lebt und sich der russischen Volksmusik und der russischen traditionellen Kultur gewidmet hat.

Elena Mironova kommt aus einer Familie, in der der ländliche Zweig russischen Bauerngesang praktizierte. Die Urgroßmutter Alexandra kannte unzählige Lieder, reimte, tanzte und erzählte Märchen und Geschichten aus ihrem langen Leben. Doch Elena wäre selbst niemals auf den Gedanken gekommen, dass sie dem russischen Bauerngesang einmal verfallen könnte. Erst studierte sie Germanistik an der staatlichen Universität Saratow, danach Slawistik und Komparatistik in München. Parallel zu ihrem Studium befasste sich Elena als Komponistentochter mit Musik. Sie lernte Klavier an der Musikschule in Saratow und nahm Vokalunterricht.

Nach ihrem Germanistikstudium in Russland arbeitete sie als Dozentin und Übersetzerin in Saratow, Moskau, Las Vegas und München. Erst die räumliche und zeitliche Entfernung von Heimat und Familie und der Umweg über die Beschäftigung mit Weltmusik, vor allem mit osteuropäischen Gesangstechniken, ermöglichte eine Annäherung an die eigenen musikalischen Wurzeln. Nach ihrem Umzug nach Deutschland, als Elena die Feldforschungsaufnahmen russischer Großmütter vom Land zum ersten Mal hörte, entwickelte sich ihre große Leidenschaft für authentische russische Volksmusik. Sie erforschte regionale und lokale Musiktraditionen unterschiedlicher Gebiete Russlands, legte einen Archiv von Feldforschungsaufnahmen an, sammelte authentische russische Trachten und Musikinstrumente. Außerdem beschäftigte sie sich mit dem traditionellen Handwerk: russische Textilpuppen, Tonfiguren und Wachsmalerei. Im Jahre 2012 unternahm Elena zusammen mit ihren russischen Kollegen Feldforschungsreisen in den Gebieten Wolgograd und Saratow. Diese Feldforschungsreisen bereicherte Elena sehr. Dort konnte sie traditionelle Art des russischen Gesangs im unmittelbaren Kontakt mit den Traditionsträgern verinnerlichen.

Seit 2010 beschäftigt sich Elena mit der szenischen Umsetzung der russischen Folklore als Leiterin des Ensembles LEPOTA, welches sie in Kooperation mit anderen Musikern in Berlin gegründet hat. In einer kleinen Gruppe von sechs Musikern rekonstruierten sie unter Elenas Anleitung uralte russische Volkslieder und präsentierten diese während ihrer Konzerte dem Publikum in Berlin. Im Laufe von wenigen Jahren wurde das Ensemble LEPOTA zu einer bedeutenden Figur der Weltmusik-Szene in Deutschland. 2014 trat LEPOTA zusammen mit dem Orchester BERLINER SYMPHONIKER im großen Saal der Berliner Philharmonie auf.

Heutzutage ist Elena Leiterin und Sängerin in ihrem Projekt LEPOTA. Sie gibt Workshops für traditionellen russischen Bauerngesang, Handarbeit und Tanz, organisiert Konzerte Ihres Ensembles. Als Vokalistin kooperiert Elena in unterschiedlichen Projekten mit anderen Musikern. Seit 2012 ist Elena zusammen mit dem Berliner Gitarristen Artur Stoll und dem Schlagzeuger Stanislav Ivanov in der Band STOART www.stoart.de aktiv. Die drei Musiker schenken den uralten russischen Liedern ein neues Leben im modernen Musikraum.


BIO_2Anna Chernysheva

Anna Chernysheva wurde in Russland in der Stadt Uljanowsk geboren. Ihre Eltern waren bei dem regionalen Fernsehen tätig, engagierten sich aktiv für kulturelle und politische Jugendbewegung in Uljanowsk.

Das Interesse für authentische russische Folklore erweckte bei Anna ihr Onkel – Wladimir Ionow. Der Volkskünstler Russlands und Ehrenbürger der Stadt Uljanowsk – leitete er das Folkloreensemble WOLGA. In seinem Ensemble faszinierten die kleine Anna vor allem traditionelle russische Tänze und leuchtende Originaltrachten. Der Onkel Wladimir war unter anderem ein aktiver Forscher der lokalen Volkstraditionen. Er organisierte zahlreiche Feldforschungsreisen in die ländlichen Gegenden des Gebiets Uljanowsk. Der Schwerpunkt seiner Forschung war die Tanztradition der Wolgavölker.

Musikalische Ausbildung hat Anna als Kind in ihrer Heimatstadt an der Musikschule für hochbegabte Kinder bekommen. Dort machte sie einen Abschluss im Fach Klavier.

Seit 2003 lebt Anna in Deutschland. In Berlin hat sie das Studium der Germanistischen Linguistik und der Europäischen Ethnologie abgeschlossen. Von 2008 bis 2012 sang Anna im Vokalensemble PEREPJOLOTSCHKI. Das Repertoire des Ensembles umfasste sowohl traditionelle russische Musik, als auch die arrangierte Volkslieder der sowjetischen Periode.

Im Jahre 2012 hörte Anna das Ensemble LEPOTA bei einem Live-Konzert in Berlin. Eine ganz besondere Art des Vortrags authentischer russischer Folklore bei LEPOTA hat sie dazu inspiriert, sich bei LEPOTA als Sängerin zu bewerben. Vor allem begeisterte sie die Möglichkeit der freien Improvisation in der Volkstradition, welche die Musiker von LEPOTA bei ihren Darbietungen praktizieren. Im demselben Jahr wurde Anna zum aktiven und beliebten Mitglied des Ensembles LEPOTA. Hier konnte sie nicht nur ihre musikalische Begabungen, sondern auch ihren schauspielerischen Talent als Moderatorin entfalten.

Russische Folklore empfindet Anna als einen lebendigen Organismus, der wächst, sich verändert, stirbt und wieder aufersteht. Besonders angetan ist die Sängerin einerseits von der Herzlichkeit und Emotionalität des Gesangs in der russischen Vokaltradition und andererseits von der Komplexität der Mehrstimmigkeit.


BIO_3Olga Forschner

Olga Forschner – klassisch ausgebildete Chordirigentin, Sängerin und Instrumentalistin, geboren in Tomsk (Sibirien), wohnt seit 2008 in Berlin.

Als Kind war sie tiefgreifend inspiriert von Ihrer Großmutter, einer in die sibirische Taiga verbannten Terek-Kosakin, die eine sehr gute traditionelle Kunsthandwerkerin und Sängerin war. Nach sieben Jahren in einer staatlichen Musikschule und vier Jahren im Musik-Kolleg Tomsk in den Fächern Chor, Klavier und Blockflöte, erlangte Olga ihr Diplom (M.A.) nach einem fünfjährigen Studium an der Hochschule für Musik in Nowosibirsk. Von 1995 bis 2008 arbeitete sie in der Staatlichen Philharmonie Nowosibirsk als Sängerin und Instrumentalistin im Chorensemble MARKELLS STIMMEN unter der Leitung von Igor Tjuwajew. Neben vielen Programmen mit alter, klassischer und moderner Musik sangen MARKELLS STIMMEN auch russische und georgische Folklore. Hierbei hat die Zusammenarbeit mit Andrei Kotow (Ensemble SIRIN) und Vladimir Chekasin (Star-Saxophonist) Olga besonders bereichert. Als Leiterin des Kinderensembles für alte Musik und Tanz INTRADA an der Hochschule für Musik Nowosibirsk hat sie ihr Repertoire mit europäischer Volksmusik erweitert. Parallel dazu gewann Olga acht Jahre Soloerfahrung aus den fast täglichen Auftritten als Mitglied von LOS GRINGOS, einer Gruppe für lateinamerikanische Ethno- und Popmusik. Aus LOS GRINGOS heraus organisierte und leitete Olga auch die Musikprojektgruppe MARIACHI für authentische mexikanische Volksmusik.

In Berlin unterrichtet Olga im Fach Klavier, Blockflöte und Gesang, und ist als Organistin für die evangelische Kirche in Bergfelde bei Berlin tätig.

2011 schloss sich Olga dem Ensemble LEPOTA an. Dort konnte sie ihre große Liebe zur russischen Folklore ausleben. Für LEPOTA war Olgas Erscheinen im Ensemble eine große Bereicherung. Olgas vielseitige Stimme, ihr musikalisches Talent und artistische Begabung machen sie zu einer essentieller Figur des Ensembles. Die schöpferischen Impulse aus der Gruppe haben sie motiviert, ihre eigenen handwerklichen Fertigkeiten in vielfältigen Bereichen der traditionellen russischen Volkskunst zu erweitern. Mit großer Leidenschaft gestaltet sie Stoffpuppen, Tonfiguren, handgenähte Bälle, und beschäftigt sich mit Patchwork, Brettchen- und Kammweberei, wozu sie auch Workshops organisiert und leitet.


Artur Stoll

Der Multiinstrumentalist Artur Stoll wurde 1984 in Kasachstan geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Russland. 2000 folgte er seiner Familie und siedelte von Russland nach Deutschland um.

Seine musikalischen Interessen umfassen nicht nur klassische Gitarre, die er seit seiner Kindheit spielte, sondern auch Elektrogitarre, Bassgitarre und Schlagzeug. Bereits als Jugendlicher spielte Artur in Rockbands AEROPLAN, SIXTY BEATS, STATUS, veranstaltete Jamsessions und komponierte Musik.

2012 wurde Artur Mitglied des Ensembles LEPOTA. Anfangs als Perkussionist, später auch als Sänger und Balalaika-Spieler. Dieser vielseitige Mensch bereicherte LEPOTA als ein begnadeter Musiker, professioneller Tontechniker und ein hervorragender Organisator.

Parallel zu LEPOTA ist Artur in seinem Musikprojekt STOART aktiv. Mehr Infos über die Band STAORT finden Sie auf deren Home-Page www.stoart.de.