Kursleitung: Elena Mironova und Olga Forschner
Noch im 20. Jahrhundert spielten in Russland alle Dorf- und Stadtkinder mit Stoffpuppen. Die Frauen bastelten hübsche Spielpuppen aus den Stoffresten und schenkten diese ihren Kindern zum Spielen oder stellten rituelle Puppen als kleine Beschützer im Alltag her. Erst in den sechziger Jahren, als die industrielle Herstellung den Spielzeugmarkt mit Millionen von Plastikpuppen überschwemmte, erlosch die Tradition der Herstellung von Stoffpuppen fast völlig. Doch die Stoffpuppe verschwand nicht ganz. Sie blieb im kulturellen Gedächtnis des Volkes erhalten. In den entlegenen Dörfern machen manchmal die Großmütter noch immer die Puppen nach traditionellen überlieferten Mustern. Die stilisierte menschenähnliche Puppenfigur erfüllte in der Vergangenheit auch magische Funktionen. Sie diente als Amulett oder war fester Bestandteil bei Ritualen und Festen. Die rituellen Puppen begleiteten die Geburt des Kindes, die Hochzeit oder den Abschied vom irdischen Leben und den Übergang zu den Ahnen.
Die traditionelle Stoffpuppe ist ein wunderbares Objekt für die Handarbeit und den Kunstunterricht mit Kindern. Die Stoffpuppe ist ein Spielzeug mit wertvollen pädagogischen Eigenschaften, die in der Ethnopädagogik und Kunsttherapie hochgeschätzt und in der Praxis in der Arbeit mit Kindern und Erwachsenen verwendet werden. In unserem Kurs zeigen wir, wie man eine Textilpuppe in russischen Dörfern früher gergestellt hat. Wir arbeiten mit Naturmaterialien und nach ethnographisch belegten Mustern.
- Material und Werkzeug inklusive.
- Jede/r Workshop-Teilnehmer/in geht mit der selbstgebastelten Puppe nach Hause.
Die Anmeldung erfolgt per Mail: info@ensemble-lepota.de