Kursleitung: Elena Mironova
In diesem Kurs werden junge und alte Menschen die Gelegenheit bekommen, gemeinsam zu tanzen, zu musizieren und im modernen urbanen Kontext traditionelle russische Tanzkultur zu erleben. Meine Tanzhaus-Methode zeigt beispielhaft, wie traditionelle Choreografie und Musik auch in einem losen Netzwerk vermittelt werden kann.
In diesem Kurs gebe ich die Anleitung zur Choreografie unterschiedlicher russischer Volkstänze: „Chorowod“, „Quadrille“, „Lanzy“, traditioneller russischer Improvisationstanz. Sie werden die unterhaltsamen Volksspiele kennen lernen, die mit den Tänzen eng verknüpft sind. Nach der Tanzanleitung werden alle Kursteilnehmer zum freien Tanzen eingeladen.
Während des Tanzhauses wird traditionelles russisches Volksliedgut gespielt und gesungen. In Kombination mit Singen und Spielen verspricht dieser Kurs jede Menge Spaß für Groß und Klein! Die Tanzerfahrung wird nicht vorausgesetzt.
Die Anmeldung erfolgt unter:
0049 (0) 151 144 64 906 oder per Mail: info@ensemble-lepota.de
RUSSISCHE VOKSTÄNZE
Chorowod
Eine der ältesten Arten des russischen Tanzes ist der so genannte „Chorowod“ – Reigentanz einer Gruppe von Teilnehmern, bei dem das Tanzen von dem kollektiven Singen aller Teilnehmer begleitet wird. Die Chorowods haben eine jahrhundertealte Geschichte. Heutzutage sind unterschiedliche Formen von Reigentänzen bekannt, die während der unterschiedlichen Epochen entstanden und verschiedene Funktionen erfüllten: Figurenreigen, Spielreigen, Tanzreigen. Das Ornament des russischen Chorowod ist Äußerst mannigfaltig. Er wird in Kreisen, Halbkreisen, konzentrischen oder Parallelkreisen, in „Sternchen“ oder „Körbchen“ getanzt. Einige solcher Reigentänze werden in Linien aufgeführt, wie „Schlänglein“, „Tor“, „Zaun“, „Schnecke“, andere wiederum in Reihen…
Pljaska – russischer Improvisationstanz
Die andere Art von Tänzen, die für die russische Tanzkunst charakteristisch ist, sind die Improvisationstänze. Bereits aus den Zeiten vor Kiew-Russ während der Epoche der alten slawischen Stämme stammen „Pljaski“ – eine temperamentvolle choreografische Bewegung eines, zweier oder mehrerer Tänzer in Begleitung der traditionellen Instrumentalmusik. Sie werden als Solotänze (Mann oder Frau), in Paaren oder von mehreren Tanzenden aufgeführt. In diesen Tänzen kommt die Individualität des Tanzenden besonders stark zum Ausdruck. Der „Perepljaß“ ist eine Art Tanz um die Wette, wobei jeder der Reihe nach auftretende Tänzer bestrebt ist, den anderen durch seine Tanzmeisterschaft, Phantasie und bessere Ausführung der Bewegungen zu übertrumpfen. Diese Tänze sind voller Humor und Scherz. Die Tänze werden auch von so genannten „Tschastuschki“ (Volkscouplets, Vierzeiler) begleitet.
Tänze
Ursprünglich wurden die Tänze in Russland aus den europäischen Kulturen (Frankreich und England) übernommen. Die westlichen Tänze praktizierten Russen bei den Tanzbällen der adligen Häuser seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Später wurden die Tänze des Adels auch von den Bauernleuten übernommen und für die traditionelle Musik und Choreografie adaptiert. Als erste entstanden im Volk Tänze in der Art der Quadrille und des Lanciers (Quadrille à la cour). In den adaptierten Volkstänzen „Quadrille“ und „Lanzy“ hat sich der Charakter des Tanzes vollkommen geändert. Die Schritte des Balltanzes machten den Bewegungen des Volkstanzes Platz: dem „Kolena“, „Wychodki“ und dem „Drobi“. Viel später im 19 Jahrhundert wurden die Balltänze populär – „Polka“, „Krakowjak“, „Padespan’“. Diese Tänze wurden ebenfalls sehr stark in der Volkstradition geändert und wurden in der Eigenart seiner Bewegungen, dem Typus der Begleitmusik typisch russisch. Auch die Namen dieser Tänze wurden durch die Namen russischer Volkslieder ersetzt: „Karapet“, „Mädchen Nadja“, „Svetit mesjaz“.